Wieder da!

Wwwwwwwaaaaaaassssss??? Bald zwei Jahre Schweigepause??? Was war los? Was ist passiert?

Sagen wir so: Ich habe ein kreatives Päuschen eingelegt. Ein Kunstpäuschen sozusagen!
Irgendwie war die Luft zum Geschichten erzählen raus. Und ist sie nun wieder drin!? Wollen wir es hoffen!

Wir sind mittlerweile nach zwei Jahren Kuala Lumpur (KL) Mitte Januar in Japan gelandet.
Genauer gesagt: In Tokio, die mit ca. 38 Millionen Einwohnern grösste Metropolregion der Welt.
Hölle“ höre ich jetzt einige von Euch stöhnen – „Yippieeee!“ jubeln wir!

Die letzten 24 Monate in Südostasien waren aufregend und sind wie im Flug vergangen. Wir waren wie immer viel unterwegs (ist ja klar), hatten viel Besuch (nix Neues) und Dave hatte Dengue-Fieber. Ja, es hatte ihn ganz schön erwischt. Mit Krankenhausaufenthalt und allem Drum und Dran. Und das schon in unseren ersten paar Wochen in Malaysia…
Ich habe in den zwei Jahren u.a. aktiv als Finanzler der deutsch-sprachigen Gesellschaft Kuala Lumpur’s gewaltet und mich als Autor bei der einzigen deutsch-sprachigen Zeitschrift Malaysia’s versucht. Also ich habe meine kunstpäusliche Blog-Schreib-Pause kreativ anderswo genutzt 🙂

Der Abschied von KL fiel mir sehr schwer, hatte ich doch eine unglaublich tolle Gruppe von Freunden um mich gescharrt. Es ist aufregend, alle paar Jahre in ein anderes Land umzuziehen, sich neu zu orientieren und ganz neue Leute kennenzulernen. Auf diesem Wege trifft man Menschen, die man unter anderem Umständen nie kennenlernen würde. Freundschaften schliesst man schnell und Abschiede gehören zum ganz normalen Alltag von uns Expats. Aber obwohl sie zum alltäglichen Leben gehören, heisst das lang noch nicht, dass sie deswegen leichter fallen…

Und nach dem vierten internationalen Umzug in knapp acht Jahren sind nun sind wir mittendrin im nächsten Abenteuer!

Saigon / Ho-Chi-Min City

Ach – wie lieben wir die vielen Feiertage! Mitte Februar war hier das chinesische Neujahr, das uns ein paar freie Tage beschert hat. Genau so wichtig wie Songkran für Thailänder, nimmt das chinesische Neujahr einen hohen Stellenwert für Chinesen weltweit ein. In China selbst kommt es somit zu regelrechten Massenwanderungen, die in der Presse gerne mit den Wanderungen der Gnus in der Masai Mara verglichen werden. Monate vorher sind sämtliche Transportmittel und Unterkünfte ausgebucht. Ganz so extrem ist es in Malaysia natürlich nicht – die Bevölkerung besteht schliesslich nicht nur aus Chinesen.

Wir haben die paar freien Tagen genutzt, um uns Saigon, die größte Stadt Vietnam’s, anzuschauen. Das vietnamesische Neujahr richtet sich übrigens auch nach dem Mondkalender und somit fallen chinesisches und vietnamesisches Neujahr zusammen. In Vietnam heisst es Tet (Tết Nguyên Đán) und auf keinen Fall wird es mit chinesischem Neujahr bezeichnet. Die beiden Nationen verstehen sich nicht wirklich…

Saigon wurde nach dem Vietnamkrieg, der in Vietnam interessanterweise als „amerikanischer Krieg“ bezeichnet wird, und der Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam in Ho-Chi-Min City umbenannt. „Saigon“ ist allerdings noch immer in Gebrauch und hört sich viel nostalgischer an…

Bei einem Besuch Saigon’s gehört auf jeden Fall ein Ausflug zu den Cu Chi Tunneln, ca. 1h 20min Fahrt von der Innenstadt entfernt. Unter der Erdoberfläche lebten Partisanen/Vietcong zu Zeiten des Vietnamkrieges und haben dort mit primitivsten (z.B. Fallen mit vergifteten Bambusspiessen), aber sehr effektiven Waffen gegen die US Armee gekämpft. Die Tunnel waren derzeit über 200km lang, wobei einzelne Partisanen jeweils nur ein Stück kannten, damit sie unter eventueller Folter nicht viel ausplaudern konnten. Es gab Schlafräume, Büros, Küchen und Krankenzimmer und sogar Hochzeiten fanden dort statt. Wir hatten einen Führer, der uns von Saigon nach Cu Chi begleitet hat und uns sowohl auf dem Weg dorthin als auch vor Ort viel erklärt hat. Auch wenn man, wie wir, normalerweise ohne Führer unterwegs ist, lohnt sich eine geführte Tour allemal.

Cu Chi Tunnel

Der Einfluss Frankreich’s als ehemalige Kolonialmacht hat, vor allem in der Innenstadt Saigon’s, bleibende Erinnerungen hinterlassen. Wenn man durch die, zum Teil noch mit französischem Namen ausgestatteten, Strassen schlendert, muss man sich ab und an in Erinnerung rufen, in Vietnam und nicht Paris zu sein:

Saigon-2

Unsere Reise nach Saigon war meine dritte nach Vietnam und bei keinem der beiden vorhergehenden Aufenthalte ist mir das Essen so richtig „aufgefallen“. Ja – ganz nett und auf jeden Fall essbar, aber lange nicht so interessant und aromatisch, wie z.B. die thailändische oder indische Küche. WEIT gefehlt!! Das Essen war dieses Mal soooo lecker und ich bin mir nicht genau sicher, was ich bei früheren Reisen falsch gemacht habe. In falschen Restaurants gesessen? Auf jeden Fall waren wir so angetan, dass wir auch gleich einen Kochkurs mitgemacht haben. Dave war ganz begeistert, wie einfach das mit den frischen Frühlingsrollen ist und seitdem warte ich darauf, dass er mal welche macht 😉

Saigon Cooking School-2

Ein langes Wochenende auf Langkawi

Ihr werdet sagen: Kaum sind die zwei in Ihrer neuen Stadt angekommen, machen sie auch schon wieder Urlaub! Und Recht habt Ihr! Wenn auch nur zum Teil 😉

Dave kann natürlich nach zwei Wochen im Büro nicht gleich wieder freinehmen, aber dank der vielen Feiertage hier, konnten wir uns vorletztes Wochenende die schöne Insel Langkawi anschauen. Das mit den vielen Feiertagen sind wir ja schon aus Thailand gewöhnt – glücklicherweise ist das hier nicht anders! Malaysia ist ein multikulturelles Land. Die Hauptgruppen der Einwohner sind Malaien, indigene Völker, Chinesen und Inder. Und alle haben natürlich ihre eigenen Gedenktage und Festivals. Dank der Inder/Hindus war vorletztes Wochenende verlängert und nächste Woche ist chinesisches Neujahr. Da gibt’s wieder ein paar Tage frei.

Langkawi liegt im nördlichen Teil der Strasse von Malakka nicht weit von der thailändischen Grenze entfernt. Koh Lipe ist gleich um die Ecke. Die Insel ist eine Freihandelszone, d.h. der Alkohol ist günstiger als anderswo in Malaysia. Wie praktisch! Haben wir natürlich auch gut ausgenutzt 😉

Da wir erst zwei Tage vor unserem Flug denselbigen gebucht haben, kamen wir relativ unvorbereitet in Langkawi an. Kein Ding – vor Ort liess sich alles ganz unkompliziert organisieren. An einem Tag haben wir ein Auto gemietet, um uns die Insel anzuschauen und eine Bootstour zu den umliegenden vielen kleinen Inseln haben wir auch mitgemacht.

Hier ein paar Fotos:

Langkawi

Erste Eindrücke

Nuuuuun – was soll ich sagen??? KL ist so doof wie ich dachte? KL ist noch schlechter, als ich annahm? Die Leute sind schrecklich, des Essen ekelhaft und die Stadt langweilig? Und es gibt keine gescheiten Kneipen?

Ok, ich geb’s zu: KL gefällt mir viel besser als ich ursprünglich dachte. Da, nun ist es raus. Ich bin wohl mit einer etwas zu negativen Einstellung und ziemlich unbegeistert (Ist das ein Wort?) an die ganze Sache rangegangen. Ich liebe Bangkok und wollte nicht wirklich weg von dort. Zumindest noch nicht. Und KL stand eben nicht auf meiner Wow-Liste.

Positiv überrascht laufe ich nun durch die Stadt. Natürlich – wir sind hier in Asien, aber so chaotisch wie BKK ist es hier bei weitem nicht. Es mag sein, dass sich dies nur an der Oberfläche kristallisiert. Wie es tiefer unten zugeht, können wir (noch) nicht einschätzen.

Es gibt richtige Bürgersteige!! YAY!!

Man kommt mit Englisch vieeeeel weiter, als in BKK. Das ist so unheimlich angenehm (und wohl ein bisschen oberflächlich, aber von der Sprachgeschichte hatte ich ja schon einmal berichtet). Man bekommt richtige Auskünfte, wenn man nach dem Weg fragt! Man muss seine Bestellung im Cafe nicht 3x wiederholen oder mit dem Finger auf die entsprechende Stelle in der Speisekarte zeigen! Ich kann dem Friseur sagen, was ich mir vorstelle, bekomme eine richtige Beratung und das Endresultat sieht auch noch gut aus! Beim ersten Friseur hatte ich letzte Woche schon Glück und er hat sich somit eine neue Kundin gewonnen. Das mit Friseuren im Ausland bzw. an einem neuen Wohnort ist sowieso immer so ein Ding finde ich. In BKK hatte ich z.B. zwei Friseurläden – einen für’s Färben und den anderen für’s Schneiden. Die gut Färben konnten, hatten es mit dem Schneiden überhaupt nicht drauf – ich sah immer aus, wie ’ne 60-jährige Thailänderin und die gut schneiden kann, benutzt nur 3 verschiedene Farben: blond, braun und schwarz…

Es gibt viele leckere Restaurants, Kneipen und auch ein paar nette Rooftopbars.

Tolle neue Reisemöglichkeiten haben sich durch unseren Umzug aufgetan.

Und damit wir Bangkok nicht zu arg vermissen, kann ich berichten, dass der Rush-Hour-Verkehr genauso bekloppt ist, wie in BKK. Und als Autofahrer an Zebrastreifen anzuhalten, ist auch hier nur optional. Und es gibt viele Strassenküchen. Ach – und Ratten und Kakerlaken haben wir auch schon gesehen.

Fazit: Ich glaube, dass es uns hier eine zeitlang sehr gut gefallen wird 🙂

KL

Alle möglichen Veranstaltungen

Bangkok hat viel zu bieten. Sowohl dem Touristen (wie Millionen von Reisenden gerne bestätigen), als auch Einheimischen und hier ansässigen Ausländern. Von öffentlichen Veranstaltungen über Kunstausstellungen und Konzerten bis hin zu Events die von verschiedenen Organisationen auf die Beine gestellt werden. Es gibt eigentlich viel zu viele Geschichten – es ist ein Ding der Unmöglichkeit, alles wahrnehmen zu wollen. Aber natürlich tun wir unser Bestes, bei soviel wie möglich mitzumischen 🙂

Vertreter vieler Nationen organisieren in Bangkok Bälle. Diese darf man sich nicht als steife Veranstaltungen a la Wiener Opernball vorstellen, sondern mehr als Megaparty. Ein direkte Ballsaison gib es nicht – man kann Bälle das ganze Jahr lang besuchen. Ich war z.B. dieses Jahr auf dem deutschen Ball, habe den kanadischen Ball organisiert und bei der Organisation des Neuseeland-Balls mitgeholfen. Dave und ich gehören beide zum Vorstand der NZ Society hier in Bangkok. Der Neuseeland-Ball steht immer im Februar auf dem Plan. Das Motto dieses Jahr war „Middle Earth“, also Mittelerde – frei nach Tolkien’s Hobbit. Liegt ja nahe – die Filme wurden schliesslich alle in Neuseeland gedreht.

NZ Ball 2014

Das Motto für den Ball 2015 steht übrigens schon fest: „d’Vine New Zealand“ – es wird also um NZ als Weinland gehen.

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Es gibt sehr viele Kunstausstellungen und Gallerien in Bangkok – vorallem die moderne thailändische Kunst gefällt mir sehr gut. Im Mai waren wir bei der „Hotel Art Fair 2014“, die – wie der Name schon sagt – in einem Hotel stattfand. Die Kunstwerke (Fotografien, Skulpturen, Gemälde usw.) waren nicht etwa im Foyer eines tollen Hotels ausgestellt, sondern in den Schlafzimmern eines Hotels der Mittelklasse. Interessantes Konzept.

Hotel Art Fair 2014-3

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Anfang August hatte ich die Ehre, vom thailändischen Aussenministerium (Ministry of Foreign Affairs) zu einem Konzert des Bangkoker Symphonieorchesters eingeladen zu sein. Dieses wurde aus Anlass des Geburtstages der Königin veranstaltet. Dave hatte keine Zeit – und wahrscheinlich auch keine Lust (der alte Kunstbanause) – und somit hatte ich eine Freundin eingeladen. Es war ein sehr schöner Abend:

Bangkok Symphony Orchestra August 2014

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Aus Anlass vom „Tag der deutschen Einheit“ war ich als Mitglied des Arbeitskreises der Drehscheibe (deutsche Frauengruppe) zum Empfang der deutschen Botschaft eingeladen. Beeindruckende Eisskulptur, leckeres deutsches Essen, guter deutscher Wein und netter Abend mit Freunden und über tausend geladenen Gästen:

Tag der deutschen Einheit 2014

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Wie schon erwähnt, habe ich mit meinem Team in diesem Jahr den kanadischen Ball organisiert. Dieser wurde ein voller Erfolg – war ja klar 😉

Das Motto war „Aurora Borealis“ – Nordlichter.

Maple Leaf Ball 2014

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Im November stand mal wieder der Melbourne Cup vor der Tür und davon werde ich in einem separaten Eintrag berichten. Hier schonmal ein Foto 🙂

Melbourne Cup Bangkok 2014

 

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Alle Veranstaltungen her aufzulisten, würde Tage dauern und Euch, liebe Leser, wohl auch etwas langweilen.

Daher habe ich mich auf die Wichtigsten beschränkt.

Thai-Momente: Mal wieder im Taxi

Taxifahrer (schätzungsweise Mitte 60):
„Ich bin ja eigentlich Rentner und hatte mich auch jahrelange auf die Rente gefreut.
Ich wollte meinen Lebensabend in Ruhe geniessen und hatte gut gespart, damit ich mir das auch leisten kann.
6 Monate hab ich’s ausgehalten – nur 6 Monate!! Meine Frau ging mir dann so unheimlich auf die Nerven, dass ich mir ein Taxi zugelegt habe, damit ich einen Grund habe, nicht in Ihrer Schusslinie zu stehen…!“